Zur aktuellen
"Türkisierung" westlicher Lehnwörter im Türkeitürkischen Vor fast 70 Jahren, am 12.
Juli 1932, einen Tag nach Beendigung des Ersten Türkischen
Geschichtskongresses, erfolgte die Gründung der "Gesellschaft zur Forschung
der türkischen Sprache" (Türk Dili Tetkik Cemiyeti) unter dem Protekotorat
von Mustafa Kemal, der ausdrücklich eine populäre Institution wünschte, die
nicht nur Wissenschaftlern vorbehalten sein sollte. Eines der erklärten Ziele der
Gesellschaft war von Anfang an die "Reinigung" des Türkischen von als
"fremd" deklarierten oder empfundenen Elementen. Einer der ersten
Schritte in dieser Richtung war beretis 1930, also zwei Jahre zuvor,
unternommen worden, als Mustafa Kemal in seiner bis heute immer wieder
zitierten Vorrede zum Werk Türk dili için von Sadri Maksudi Arsal in die von ihm gewünschte
Richtung der Sprachpolitik wies, nämlich die Substituierung des Fremdwortgutes
durch türkische Äquivalente zur Hebung des Nationalbewusstseins: "Die
Bande zwischen dem Nationalgefühl und der Sprache sind sehr stark. Der
Hauptfaktor bei der Entwicklung des Nationalgefühls ist eine nationale und reiche
Sprache. Die türkische Sprache ist eine der reichsten Sprachen (der Welt),
vorausgesetzt, dass diese Sprache (auch) mit Verstand benutzt wird. Die
türkische Nation, die ihr Land und ihre hehre Freiheit zu schützen weiß, muss
auch ihre Sprache vom Joch fremder Sprachen befreien"