27. Januar 1901 Grand Hotel, Milano Das grandiose Epochen Hotel, dass nicht nur die damalige
Zeit sondern alle Epochen umfasst… Alle Korridoren sind mit Teppich ausgestattet…In allen
Korridoren befinden sich Samtgardinen… Es ist 26. Januar. 21.30 Uhr. Der Alte, der nicht mehr in seinemBett liegen will, gehtmurrend zu dem Fransen, dass neben der
Gardine sich befidet und zieht zweimal an dem Seil. Es ist ein Suite, deswegen
befindet sich hier der spezielle Klingel. Gleich wird Alfonso stöhnend nach
oben kommen und sagen: “Sie wünschen Senior…”. Auch Alfonso ist alt.. Seine einzige Arbeit: Ihm dienen. Wer ist er? Giuseppe Verdi… Der größte italienische Opernkomponist. Auch in seiner Lebzeit wird er diesen Titel tragen und
sich als niemals bescheiden verhalten, weil er ein Genie ist…Wie jeder Genie
ist auch er auch ein wenig verrückt… Sein Pianohülle ist jahrelang nicht zugeklappt worden. Er selbst ist ein Italiener aber sein Piano ein Deutscher. Zwischen den beiden gab es bis heute niemals einen Streit! Mussolini und Hitler stehen noch nicht im Vordergrund… Das neue Jahrhundert ist ein Jahr alt. Mit großer Begeisterung haben die Menschen das Jahr 1900
aufgenommen, Aber nichts hat sich verändert! Es herrscht immer noch Krieg und die Liebe gibt es immer
noch. “Liebe” murrt Verdi vor sich hin… Es hat angefangen zu schneien; Der Zimmer ist warm. Man weiss nicht woran er noch Denken würde wenn Alfonso
nicht an seiner Tür klopfen würde… Er lehnt sich auf seinem Stock und geht an die Tür. Seinen Stock benutzt er nicht aus Kraftlosigkeit, im Gegenteil
benutzt er sein Stock weil er noch Krfat besitzt. Leise schaut Alfonso seinen Herr an. Verdi, mit einer kräftigen Baritonstimme sagt: “Tee!!!” Alfonso der die Antwort schon auswenig kennt: sagt: “Soll ich ihnen auch Gebäck mitbringen”. Hier sollte Verdi normalerweise antworten: “Bring es, aber es soll ein wenig aufgewärmt sein!”. Aber er sagt es nicht. Er hat keine Lust: “Nein” sagt er, “Ich möchte nichts!”. Das Gespräch dauert nicht lange. In den letzten Tagen hat er sich von der Aussenwelt abgekapselt. Seit drei Tagen ist er in seinem Zimmer. Er möchte nicht malnach draußen gehen. In La Scala spielt Falstaff[1],
er geht sogar dort nicht hin; Es ist sich sicher, dass er das nicht ausstehen
wird! Immerhin ist er jetzt 88 Jahre alt und sein letzter Fallstaff
Uraufführung fand bereits vor8 Jahren
statt… Emma… Das einzige, dass aus dem prachtvollen Galaabend in seiner
Gedanke geblieben ist. Soprano Emma Zilli[2]
… Die schöne, die attraktive Frau… Obwohl er mit Frauen sehr viel Glück hatte, war sie die
einzige und letzte Frau die eine Wunde bei ihm hinterlassen hat. Die Soprano, die ihm mit seinem 80 Jahren,Liebe und Emotion nochmals erleben ließ. Aber eine Begeisterung das nicht lange dauern wird. Giuseppina, seine Frau ist noch am Leben. Er möchte sie auf keinen Fall betrügen! Aber wieso dann diese schönen Gefühle? Er entfernt sich von seinen Gedanken und schreibt ein
Brief an Emma: “Emma, Wie
immer sehen Sie unglaubwürdig und blendend aus… Es hat
die Schneider geärgert , dasssie
beiihrer Kostümwahl persönlich dabei
waren, trotzdem sage ich es vom ganzen Herzen “Es war sehr schön das sie dabei
waren!”. Ausser ihren eleganten Kostümwahl, haben sie den richtigen Ton und die
naturellen Aufgänge und es dem Edoarda[3]durchsetzen
konnten, war für mich als Jemand der die Situation von draußen betrachtet sehr
amüsant. Erinnern
sie sich an Fallstaff’s dritte Aufführung? Wo ich
mich bei jedem einzeln verabschiedet habe, wareninsbesondere Sie und Pasquo[4]
tief beeindruck! Stellen sie sich vor was dieser Abschied für mich bedeutet
hat! Das bedeutete, das wir als Künstler nicht mehr zusammen kommen werden. Tutto e finito!” Der Tee kommt. Diesmal klopft Alfonso nicht an der Tür; er hatte die Tür
nicht ganz geschlossen. Er hat für den Fall das sein Herr seine Meinung ändern
könnte sogar Gebäck mitgebracht. Das Tablett legt er auf dem Arbeitstisch, dass
sich auf der Seite des Pianos befindet. Er durchschaut seine Umgebung, ob es neue Musiknoten gibt:
Nichts! In den letztenacht Jahren, ausser einpaar Traueroden, hat der Maestro nichts mehr
geschrieben. Leise verlässt er den Raum. Verdi, starrt nach draußen. Es schneit…
Milano. Angela schläft noch und Emma wacht springend auf. Die Proben verlaufen in den letzen Tagen besonders
schwierig. Weil Falstaff nochmals aufgeführt wird, muss sie auch
mitspielen. Innerlich fühlt sie sich nicht wohl: In ihrem Traum sah
sie den Maestro. Zwischen den beiden existiert seit acht Jahren eine
innerliche Bindung. Sie besucht ihn regelmäßig in Grand Hotel. Sie unterhalten sich und trinken Tee. Der unfreundliche Alte, der 88 Jahre Alt ist lächelt nur
zu ihr. Er stellt sogar keine Fragen! Diese platonische Liebe dauert seit den ersten Proben; vor
acht Jahren… Seit dem 9. Februar 1893 singt sie die Arien, den der
große Meister komponiert hat und ihn dabei heimlich anschaut. Verdi, der immer ernst ist, saß zuletzt in der Loge und
konnte sein Blick von ihr nicht entfernen. Er bereut es nicht , dass er diese Frau, die niemals beim
singen einen Fehler gemacht hat, früher kennengelernt zu haben. Alle Zeiten sind bewahrheiten… Einige Dinge im Leben kommen niemals früh…
Emma wacht auf und zieht sich sehr schell an. Sie wird nach Grand Hotel gehen! Maestro geht es seit einigen Tagen nicht gut. Sie wickelt ihren Schal auf die Schulter und stürzt sich
nach draußen. Angela schläft immer noch… …
Verdi, nähert sich zu seinem Piano. Seine erschöpften Hände streichen die Tasten. Langsam fallen die Tasten, die Töne klingen schwach. Er spielt nicht, er berührt nur die Tasten. Es gibt einpaar Tasten die er hasst, wieso wohl? Sogar den Tasten verheimlicht er es. Eine Melodie von Nabucco fließt aus seinen Fingern. Der Oper von Verdi der ihn zu einem Verdi berühmt machte! Nach einigen erfolglosen Oper versuchen, waren es die
Jahre wo noch keiner an ihm glaubte…
Das Jahr 1840. Vereinigung Italiens… Schwierige Zeiten… Innerhalb eines Jahres hat er seine erste Frau und seine
beiden Kinder hat er, in verschiedenen Zeitabschnitten, verloren… Der letzte Sarg das aus seiner Haus rauskam war seine Frau
Margherita’s. “O terra adio –
Lebewohl Himmel!” Und eines Tages die Begegnung mit Merelli… Merelli, drückt ihm zwangsweise Nabucco’s Libretto in die
Hand. La Scala wird renoviert; an den Stellen die während des Krieges beschädigt wurden. Wegen der Eröffnung gehen sie zur
Otto Nicolai. Sie konnten sich aber nicht vereinigen. Merelli will das Giuseppe eine
Chance bekommt. Verdi, ließt ihm zwangsweise auf
die Hand gedrückte Libretto und lächelt dabei. Das ist es was er sucht! Er sitzt vor seinen Noten… Er lebt in Armut. Die Herausgeber interessieren sich
nicht für ihn. Er hat kein Vertrauen mehr. Ihm ist alles gleichgültig; Er
fängt zu schreiben an. Der erste Probetag in La Scala steht vor der Tür. Die Solisten singen absichtlich
schlecht. Der Orchester scheint nur da zu sein, als ob es den Rummel der
Renovierung verdrängen will. Aber als die ‘gefangenen’ Chor
teilnimmt, Hören die Hammertöne auf. Das Chor, der ungewollt die Noten
in die Hand nimmt, Wandelt dann die Töne zur einer
Begeisterung. Dies war der Anfang des Erfolges. Nun aber fängt Giuseppe Verdi
Mythos an. Seine zukünftige Frau Soprano
schaut ihn aus der Bühne an: Giuseppina Strepponi. Lautstark sagt sie “Schön!”: “La Scala wurde nochmals mit Oper
bekannt gemacht!”
Emma, ist wegen der Schnee sehr
nass und kommt zur Lobby. Die am Empfang kennen sie
schon. Die einzige Frau das seit vier
Jahren kommt. Außerdem eine sehr schöne Frau! Ohne jemandem was zu sagen steigt
sie die Treppen. Ihre starken Beine verzehren die
Treppen. Wie immer ist die Tür nicht
geschlossen. Auch wenn die Tür nicht
geschlossen wäre, würde sich keiner wagen hineinzugehen! Sie klopft erst sehr leise an der
Tür und geht rein. Verdi, dreht sich arg und schaut
sie an. Er scheint ihn nicht zu wundern: “Ich habe auf dich gewartet!”
sagte er. Emma lächelt: “Ich weiß, deswegen bin ich
gekommen!” “Du bist nass”. “Ich konnte keinen Wagen finden;
es schneit”. Im Zimmer befindet sich für Emma
eine kleine Garderobe, weil sie ihre Kleidungen nach ihren Aufführungen
auswechselt. Sie rennt in den Raum. Sie zieht sich um, ohne die Tür zu
schließen. Vor seinem Piano sieht Verdi ihren
nackten Körper. Obwohl Verdi schon 88 Jahre ist wird er von einer süßen
Aufregung überflutet. Lächelnd wendet er sich zum
Fenster und blickt in den Schnee. In diesem Moment erinnert er sich
an eine Melodie. Die Libretto gehört zum ersten Mal ihm: Ah Bella Emma… Er bringt ein Notenblatt auf den
Piano. Emma hat frische Sachen angezogen
und ihre Haare getrocknet; sie kommt zu ihm: “Was machst du?” “Eine Arie. Für dich!...” “Für mich?” Emma lächelt. Verdi wird zum
ersten Mal für sie schreiben. Er hatte ihr damals erzählt gehabt, wenn er was
komponiert, oder eine Oper zu Ende schreibt, ist egal in welcher Uhrzeit das er
Rotwein trinkt. Einige Zeit beobachtet sie ihn. Langsam verlässt sie das Zimmer
und geht in die Küche. Alfonso spielt Karte mit den
Kellnern. Emma kennt sich in der Küche sehr gut aus und sie geht in den Keller; Sie holt eine flasche Rotwein. Von
weitem zeigt sie es Alfonso und lächelt. Treppen… Zimmer… Verdi ist am arbeiten… Er ist ein Mann der sich in all
seine Helden verliebt. Violetta, seine innere
Melancholie; seine tote Frau. Leonora, seine Jugendliebe; mit
dem er niemals zusammen kam. Azucena, seine Mutter. Pianotöne verbreiten sich im
ganzen Hotel, sogar nach draußen. Der alte Mann schwankt von den
Schlägen seiner Finger. Die Katzen in dieser Nacht, Fledermäuse und rasante und gleichmäßige
Schneeflocken wie geeignete Schritte von der
Gedränge des Armees, alte Hotelgardinen, Kanapes, Bettdecken, Teppiche auf den Korridoren, Leuchter und Kerzen, hören seit langem zum ersten Mal
Verdi. 27. Januar 1901. Ein neuer Tag hat begonnen. Als die Uhr genau Mitternacht
zeigt, kam es warscheinlich zu einer forte
Zeitpunkt, da es keiner hören konnte. Verdi schreibt die letzte Note und
lässt sein Schreibzeug auf die Seite. Emma, die bis dahin kein eiziges
Wort gesagt, und nicht mal ihre Augen geblinzelt hat bringt ein Weinglas zu dem
Maestro. Maestro ist sehr erschöpft,
deswegen klingt seine Stimme grunzend: “Du bist dran!” sagt er. Er trank aus dem Glas wie ein
Durstiger. Emma’s friedliche, feine, kolorature Stimme, sie singt: Zwei Seiten Melancholie! In dieser Nacht hat sich diese Melodie bei alle lebenden und toten Wesen
durchgeschlagen. Am Ende des Stücks ein Crescendo. Und nun ist es zu Ende! Verdi stehtauf. Geht zum Tisch wo sich der Wein
befindet. Sein Stock steht weit von ihm
entfernt, Aber seine Beine sind sehr
kräftig. Er nimmt sich ein Glas Wein. “Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag
Emma!” sagt er. Emma versteht nicht wasVerdi
meint. “Diese Stück gehört dir. Behalte
es!” sagt Verdi. Mit faszinierenden Blicken nimmt
Emma ihren Glas und kommt zu ihm. Zum erstenmal will sie ihn sehr
fest umarmen. Sie bleibt unentschlossen; sie kehrt
um und holt sich noch ein Glas Wein. Im innern möchte sie ihr Stück
nochmals singen. Sie traut sich nicht. Verdi hat noch ein Glas Wein
geholt: “Ich bin sehr erschöpft Emma,”
sagt er und legt sich auf seinem Bett. Emma legt sich auch neben ihm, der
Weinglas in ihrer Hand. Stille… “Emma…Ich werde dir ein Märchen
erzählen! sagt Verdi mit seiner grunzenden und baritonen Stimme. “Aber du sollst diesen Märchen
Niemandem erzählen und diese Arie keineswegs singen!”. “In Ordnung” sagt Emma. Leise hört sie Verdi zu. Das Märchen fängt nicht an … Das Märchen der erzählt werden
soll, verfliegt mit all denErinnerungen eines alten Mannes; mit einem Atemzug davon… Emma wundert sich nicht. Sie wußte es sogar als sie zu ihm
kam. Zum erstenmal umarmt die Verliebte
den Körper, den Körper der ihr eine andere Art von Gefühl erleben ließ. Sie nimmt ihren Schal. Sammelt die Noten. Leise verlässt sie das Zimmer. Es ist der 27. Januar. Sie läuft auf dem Schnee, İn dem neuen Jahrhundert das einen
Komponisten verloren hat. Sie summt nicht mal eine Arie von
ihm…
[1]Verdi’s einziger und lustiger komponierte
Oper wo er 80 Jahre alt war.